„Ein Ort, an dem Kulturdenkmale
verfallen,
ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis verliert“
(Motto zum Tag des offenen Denkmals am 12. September 2005 in Deutschland)
Mit unserer Studie über Denkmale und andere bildnerische Werke in Güstrow möchten wir auf einige Zeit-Zeugnisse
in unserer Heimatstadt aufmerksam machen, deren Erhaltung als Kulturgut, sowohl aus stadtgeschichtlicher als auch aus persönlicher Sicht, von Bedeutung für Güstrows Einwohner und Besucher sein
sollten. Als gebürtige Güstrower sind wir an der Erhaltung möglichst aller Zeugnisse unserer Stadtgeschichte interessiert. Die Denkmalliste des Landkreises Güstrow enthält allein über 500
schützenswerte Gebäude und Gebäudekomplexe. Die Bewahrung dieser Kulturgüter ist nicht nur eine finanzielle Angelegenheit, die die örtlichen Verwaltungen zu regeln haben, sondern sie betrifft
auch sehr oft private Eigentümer und die Allgemeinheit. Wir möchten mit dieser Studie sowohl die Geschichte einiger Denkmale und ihrer Erbauer in Erinnerung rufen als auch auf Ereignisse
aufmerksam machen, die den Verlust oder die Beschädigung einzelner Kunstwerke zur Folge hatten. Wir fanden auch schützenswerte
bildnerische Werke, die bisher nicht durch die Aufnahme in die Denkmalliste staatlich geschützt sind.
Mecklenburg-Vorpommern ist auch wegen seiner 25000 Denkmale ein interessantes Besucherziel. Alle Denkmale sind
nicht nur durch natürlichen Verfall gefährdet, sondern sind leider auch durch Vandalismus und Unachtsamkeit stets in großer Gefahr, für immer verloren zu gehen. Die Liebe zur Heimat
schließt die Bewahrung der Denkmale in ihren unterschiedlichsten Formen mit ein. Die kleinen und großen Kunstwerke, die unsere Güstrower Vorfahren uns „vererbt“ haben, gilt es sowohl im eigenen
Interesse als auch für künftige Generationen zu erhalten. Mit der gesellschaftlichen Veränderung geht auch eine veränderte Bewertung der Denkmale einher. In der Regel gab es zu Denkmalen immer
unterschiedliche Ansichten. Die Beseitigung von „unliebsamen“ Denkmalen ist jedoch nicht der richtige Weg, um sich mit Fehlentwicklungen der eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen. Solche
Denkmale können hingegen hilfreich sein beim Nachdenken und Beurteilen der gesellschaftlichen Entwicklung. Insofern können sie den jeweiligen Betrachter auch zur Kritik, zur Selbstkritik und zum
Bedauern zeitgeschichtlicher Entwicklungen herausfordern.
Im § 1 des Denkmalschutzgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern steht geschrieben:
Die Aufgabe des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ist, die Denkmale als Quellen der Geschichte und Tradition zu schützen, zu pflegen, wissenschaftlich zu
erforschen und auf eine sinnvolle Nutzung hinzuwirken.
Ohne einen pfleglichen Umgang mit seinen Kulturstätten
verliert Güstrow nicht nur seine Geschichte, sondern auch sein schönes Angesicht.
Bei der
Anfertigung dieser Studie fanden wir bereitwillige Unterstützung durch Frau Soltwedel (Archiv der Stadt Güstrow „Heinrich Benox“), Frau Diekow-Plassa (Museum der Stadt Güstrow) und Frau Heidler
(Historische Bibliothek des Museums der Stadt Güstrow). Viele auskunftsbereite Güstrower Bürger zeigten Interesse an unserem Vorhaben und beeinflussten durch Gespräche unser Quellenstudium und
unsere Aufzeichnungen. Wir danken Propst Helwig und Küster Steinhagen (Domkirche), Pastor Ortmann und Küsterin Tschritter (Pfarrkirche), weiteren Mitarbeitern und Helfern in verschiedenen
Einrichtungen und vielen Privatpersonen. Bei einer Lesung anlässlich der Landeskulturtage 2006 konnten wir unsere Studie einem Kreis interessierter Güstrower erstmals öffentlich vorstellen. Wir
hatten Gelegenheit in persönlichen Gesprächen beim Landrat und beim Bürgermeister unsere Studie zu übergeben und empfingen hierfür anerkennende Worte. Inzwischen hielten wir Vorträge mit
interessanten Diskussionen im Kreis der Güstrower Denkmalschützer. Bei Herrn Kowalzik (SVZ), dem wir unserer Studie übergaben, fanden wir dadurch Anerkennung, dass er über unserer Arbeit im
„Güstrower Anzeiger“ berichtete. Dies führte zu zahlreichen interessanten und hilfreichen Anrufen von Güstrower Bürgern bei uns. Für das Interesse an unserer Arbeit möchten wir allen herzlich
danken.
Video über Güstrower Denkmale Teil I
Video über Güstrower Denkmale Teil II